Verein zur Pflege der Denkmäler und der lokalen Kultur
in Neustift am Walde und Salmannsdorf

Kreuz im Dorotheerwald

Das Kreuz steht mitten im Dorotheerwald auf einem kleinen Platz, etwa auf halbem Weg zwischen dem neuen Wasserbehälter am Michaelerberg und dem Ludwig Gruber Denkmal an der Höhenstraße, inmitten von ursprünglich sieben Föhren, von denen noch fünf erhalten sind. Da Föhren im Dorotheerwald, außer beim Kreuz, nirgends vorkommen, ist davon auszugehen, dass sie gemeinsam mit der Aufstellung des Kreuzes gepflanzt wurden. Das Alter der Föhren ist mit ca. 110 bis 120 Jahren anzusetzen. Das würde bedeuten, dass das Kreuz etwa 1900 bis 1910 aufgestellt wurde. Über den Grund für die Aufstellung des Kreuzes gibt es keine Unterlagen, es kann nur spekuliert werden. Vielleicht als Gedenken an den plötzlichen Tod eines 48jährigen beim Blumenpflücken oder als Dankeschön für den glücklichen Ausgang eines Liebesdramas im Dorotheerwald. Dr. Elisabeth Gamillscheg bezeichnete 1983 das Kreuz als „braunes Kreuz”. Es war ein kleines überdachtes Holzkreuz mit einer Kniebank davor. Wo sich die beiden Balken kreuzten, war ein verglastes Bild der Gottesmutter mit Kind angebracht. Es ist aber unüblich, am Schaft eines Kreuzes statt des Corpus eine Madonnendarstellung anzubringen. Dieses Bild war also bestimmt nicht die Nachbildung eines verlorengegangenen alten Bildes mit demselben Motiv. Auf einem daneben stehenden Baum war ein metallenes Kreuz mit Corpus angebracht. Möglicherweise handelte es sich dabei um den Corpus, der früher am Holzkreuz befestigt war, doch war auch dieser Gekreuzigte wesentlich jünger als das Kreuz selbst. 2004 war von der Kniebank und dem metallenen Kreuz am Baum nichts mehr vorhanden, auch das Kreuz war in einem sehr schlechten Zustand. 2008 wurde das Kreuz durch das Forstamt Neuwaldegg unter Oberförster Minich erneuert und am 21. September eingeweiht. Das Bild ist ein Foto des Gemäldes „Weintraubenmuttergottes”, welches der bekannte Künstler Prof. Robert Fuchs schuf. Dieser wohnte von 1955 bis zu seinem Tod im Jahre 1980 in Neustift am Walde.

Quellen:
200 Jahre Pfarre Neustift am Walde, 1983,
Dr. Elisabeth Gamillscheg,
Ing. Hannes Trinkl

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